“Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten heute noch.”

Georg Bernard Shaw

Traumatherapie

Der Begriff Trauma (griech.: Wunde) lässt sich bildhaft als einen seelischen Schock verstehen, der nach einem verheerenden Erlebnis auftritt. Als traumatisierend werden im Allgemeinen Ereignisse wie schwere Unfälle, Erkrankungen und Naturkatastrophen, aber auch Erfahrungen erheblicher psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt sowie schwere Verlust- und Vernachlässigungserfahrungen bezeichnet. Ein solches Erlebnis könnte nahezu jeden Menschen aus der Bahn werfen, je nach dem, wie stabil man ist, in welchem Umfeld man lebt usw. Derartige Ereignisse können massiven Stress erzeugen, sowie Gefühle von Hilflosigkeit, Panikattacken, sozialen Rückzug, Vermeidung von Situationen und Orten, Erinnerungslücken, Schlafstörungen, innere Unruhe und vieles mehr auslösen.

Die Therapie selbst verläuft in verschiedenen Phasen

Vorbereitungsphase:
Wir erarbeiten im gemeinsamen Gespräch, ob bei Ihnen eine Posttraumatische Belastungsstörung vorliegt. Dies geschieht durch einfühlsame Gespräche, aber auch durch diagnostische Interviews und evtl. bekommen Sie klinische Fragebögen zum Ausfüllen mit nach Hause.

Wenn wir dann gemeinsam eine Diagnose erarbeitet haben, suchen wir einen für Sie passenden und stimmigen Lösungsweg.

Stabilisierungsphase:
Wir üben gemeinsam Stabilisierungs- und Distanzierungsübungen, wie z.B. “Sicherer Ort”, “Tresorübung”, “Bildschirmtechnik” ein. Sie erlernen Entspannungsübungen, um sich selbst helfen zu können, wenn Sie von Erinnerungen und Bildern heimgesucht werden. Somit erleben Sie zunächst Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit. Sie können aktiv dagegen steuern.

Traumaverarbeitung:
Hier wird es darum gehen, sich vorsichtig, kontrolliert und begleitet dem Trauma zu stellen. Hierzu nutze ich die KTE ( Kontrollierte Trauma Exposition nach Dr. Pieper, der mich persönlich darin ausgebildet hat). Dabei wird auch unterstützend und verarbeitend EMDR genutzt, um Sie mit Hilfe der Bilateralen Stimulation ( beide Gehirnhälften werden stimuliert) im Hinblick auf die „eingefrorenen Bilder“, die auch in Flashbacks auftauchen und Ihnen Ihr Leben erschweren, zu desensibilisieren. Man könnte auch sagen, die Bilder werden „aufgetaut“ und können dann in der Therapie verarbeitet werden. Sie verlieren ihren Schrecken und machen Ihnen das Leben weniger schwer.

Integrationsphase:
Nach dem erfolgreichen Durcharbeiten Ihres Traumas schauen wir gemeinsam, was Sie noch an Unterstützung brauchen, um ein eigenständiges Leben zu führen. Wir befassen uns auch mit Fragen wie z.B. Wie möchten Sie in Zukunft mit Ihren Wünschen und Bedürfnissen umgehen? Wie können Sie anderen Menschen begegnen? Und erarbeiten anschließend Lösungen für diese Fragen.